Newsletter: Unsere Rezepte für eine gemeinsame, kulturell diverse Ernährungswende
Weihnachten gilt als das Fest der Sinne und Besinnlichkeit, mit leckerem Essen und Zeit für gutes Miteinander. Wie wäre es, wenn diese Jahreszeit allen in Berlin lebenden Menschen ermöglichen würde, Feste gemäß ihrer Vorlieben, Gewohnheiten und kultureller Hintergründe zu feiern, mit gutem, nachhaltigem und klimaschonenden Essen auf ihren Tellern?
Menschen aus aller Welt kommen nach Berlin, nehmen ihre Essgewohnheiten und -kulturen mit und zelebrieren diese in Berlin weiter. Eine gemeinsame, kulturell diverse Ernährungswende zu fördern, bedeutet, das bestehende Ernährungssystem auch im Hinblick auf neue Bedürfnisse und Anforderungen migrantischer Gemeinschaften zu hinterfragen. Das haben wir in diesem Jahr mit unserem Projekt „Alle an einen Tisch“ getan – hier servieren wir Euch die Ergebnisse: Unsere Rezepte für eine Ernährungswende, die alle Berlinerinnen und Berliner mitnimmt, egal, woher sie kommen und wie lange sie hier (schon) leben!
Rezepte für ein gutes Miteinander
Wir haben uns von der internationalen und zugleich klimaschonenden Küche vieler Neu-Berliner*innen inspirieren lassen. Auf dem Weg zu einer gemeinsamen, kulturell diversen Ernährungswende ermöglichen sie uns, über den Tellerrand zu blicken und neue Ansätze in die Ernährungsdebatten einzubringen, die eine Ernährungswende für alle Menschen ermöglicht. Es gibt viele unterschiedliche Rezepte, die nachhaltig sind, das Klima schonen und ein gutes Miteinander fördern – ob es nun Kochrezepte sind oder kulturelle und soziale Rezepte zum guten Miteinanderleben. Durch das gemeinsame Kochen und den Austausch mit Menschen aus aller Welt entstehen neue Perspektiven und vielfältige Ansätze für eine klimaschonende Ernährung. Wir haben diese „Rezepte für ein gutes Miteinander“ – von und für Berliner*innen – gesammelt und für Euch angerichtet!
Gemeinsames Kochen, Essen und Gärtnern: Antworten für die Ernährungswende
Wir haben im Laufe des Jahres insgesamt sechs Koch-Events durchgeführt und beim Aufbau eines Gemeinschaftsgartens unterstützt, um uns mit migrantischen Gemeinschaften über gutes Essen, Ernährungsgewohnheiten und die Ernährungswende auszutauschen. Viele Wünsche und Handlungsempfehlungen an das Berliner Ernährungssystem wurden uns von den Beteiligten mitgegeben: Von der Förderung von Ernährungsbildung, lokaler Märkte und regionaler Wertschöpfungsketten über den Ausbau von Gemeinschaftsgärten und LebensMittelPunkten und der Vermeidung von Müll und Lebensmittelverschwen-dung zur Verbesserung des Zugangs zu gutem Essen für alle. In den nächsten Monaten werden wir aus diesen Ergebnissen gemeinsam Forderungen und Maßnahmen für das Berliner Ernährungssystem ableiten, damit es den Bedürfnissen der migrantisch-diasporischen Gemeinschgaften stärker gerecht wird. Damit wir wirklich eine gemeinsame, kulturell diverse Ernährungswende schaffen können!
Hier gibt es außerdem einen Bericht mit vielen Fotos zu den Koch-Events sowie Impressionen aus dem Gemeinschaftsgarten, so dass Ihr Euch einen Eindruck von der inspirierenden Stimmung, dem leckeren Essen und frischen Grün verschaffen könnt!
Let’s Grow: Diversität und Empowerment im Berliner Ernährungssystem
Viele Organisationen, die sich für eine alternative Lebensmittelversorgung in der Stadt einsetzen, wünschen sich diversere Mitgliederstrukturen und mehr kulturelle Vielfalt in den eigenen Reihen. Am 12. Oktober 2021 haben wir alle an einen Tisch gebracht und in einer Veranstaltung mit Paneldiskussion und Workshops eine gemeinsame, kulturell diverse Ernährungswende in den Fokus gesetzt. Ziel der Veranstaltung war es, die Herausforderungen zu erkennen, Zugänge und Wege zu eruieren und gemeinsam Lösungen zu finden, um eine Ernährungswende zu schaffen, die alle Menschen mitnimmt.
Wir sind schon mal los! Unsere zwei neuen Podcasts machen die Vielfalt im Berliner Ernährungssystem hörbar!
In der 9. Folge fokussieren wir unter dem Titel „Vielfalt im Berliner Ernährungssystem“ auf die soziale und kulturelle Dimension von Ernährung. Wir sprechen mit Menschen aus aller Welt, die in Berlin ihre neue Heimat gefunden haben. Sie geben uns Einblicke in ihre Essgewohnheiten und viele neue Ideen, sich klimaschonend zu ernähren. Auch beleuchten wir den Zusammenhang zwischen Migration, Ernährung und Klima.
In der 10. Folge „Food in my Kiez – wie essen wir in Berlin?“ sprechen wir mit Samie Blasingame vom Projekt „Food in My Kiez“. Wir diskutieren über Ernährungsweisen im Kiez, über das Berliner Ernährungssystem und wie wir mehr Menschen dazu motivieren können, an dessen Gestaltung teilzuhaben.
Der Ernährungsrat Berlin arbeitet zum Großteil ehrenamtlich – aber vieles ist trotzdem nicht ohne Geld umzusetzen. Jedes Mal, wenn sich ein Jahr dem Ende zuneigt, fragen wir uns, ob wir im kommenden Jahr alle unsere Ideen umsetzen und alle unsere Mitarbeiter*innen weiter beschäftigen können. Für das Projekt „Alle an einen Tisch“ haben wir bisher keine Folgefinanzierung für das kommende Jahr – doch wir wollen weiter an einer kulturell vielfältigen Ernährungswende für alle arbeiten! Helft uns, unsere Arbeit auf stabile finanzielle Füße zu stellen: Wir wollen unabhängig und unseren Zielen ohne Abstriche treu bleiben. Besonders helft Ihr uns als regelmäßige*r Förderer*in, weil dies unsere Arbeit langfristig sichert und wir besser planen können.
Ihr könnt entweder direkt an das Konto Ernährungsrat Berlin spenden (DE35 4306 0967 1225 3232 00), oder über unsere Webseite. Wenn Ihr eine Spendenbescheinigung benötigt, schreibt uns eine E-Mail mit Eurer Adresse.
Bildquellen: Christine Pohl; Magdalena Knobel, Inka Lange, Sara Akramy; Isabel Ehret; lilzidesigns on Unsplash