Kantinen und Erzeuger*innen zusammenbringen – Erste Regio-Exkursion zum SpeiseGut
Beim Auf- und Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten kann die Gemeinschaftsverpflegung ein wichtiges Zugpferd sein. Angelehnt an das Vorbild Kopenhagen wollen wir daher Kantinen-Betreiber*innen und Erzeuger*innen aus dem Umland zusammenbringen. Am Dienstag (13. August 2019) fand die erste „Regio-Exkursion“ zum SpeiseGut statt. Mit dabei waren Vertreter*innen der drei großen kommunalen Unternehmen (Berliner Verkehrsbetriebe, Wasserbetriebe und Stadtreinigung) und des Studierendenwerks Berlin. Bei einer Führung über die Flächen der „Alten Gärtnerei“ schilderte SpeiseGut-Leiter Christian Heymann die Prinzipien der Solidarischen Landwirtschaft, nach denen der Betrieb größtenteils wirtschaftet, und berichtete von den Herausforderungen, denen kleine bis mittlere Landwirtschaftsbetriebe begegnen. Anschließend entstand bei einem frisch gepflückten Salat eine lebhafte Diskussion über die Faktoren, die eine verstärkte Integration von (bio)-regionalen Produkten in die Speisepläne von Berliner Großküchen bislang bremsen. Von Seiten der Kantinen wurden v.a. Vergaberichtlinien genannt, aber auch die Preisfrage, Mengenanforderungen und der Abbau des Küchenpersonals. Kleinere Betriebe könnten durchaus bei einigen Kulturen die erforderlichen Mengen zu einem angemessenen Preis liefern, argumentiert hingegen Christian Heymann – wenn man ihnen auf der anderen Seite die Abnahme über einen gewissen Zeitraum garantiert. Ein großer Knackpunkt liege in der Verarbeitung und Logistik.
Nächste Woche findet die zweite Exkursion statt, dann geht es nach Linum zum Rixmanns Hof und Ökohof Kuhhorst. Wir sind bereits gespannt auf weitere Diskussionen – und werden als Ernährungsrat an diesem komplexen Thema dran bleiben, damit wir endlich einen Schritt weiter kommen auf dem Weg zu einer bio-regionalen Versorgung.
Diese Veranstaltung fand statt mit finanzieller Unterstützung durch die Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung.
Für die Inhalte ist allein der Ernährungsrat Berlin verantwortlich