Frutos de Resistencia: Warum in Spaniens Gewächshäusern Widerstand wächst und was wir entlang der Lieferketten für den Schutz von Menschenrechten und der Natur tun können
Film und Diskussion mit Till Greger (interbrigadas), Reinhild Benning (Deutsche Umwelthilfe) und Steffen Vogel (Oxfam)
Dienstag 21.11.2023 | 19:00 Uhr | Saal von refugio, Lenaustraße 3-4, Neukölln
Der ErnährungsCampus lud am 21. November vor die Leinwand und zur Diskussion: Was tun gegen Menschenrechtsverletzungen entlang der Lieferketten? Rund sechzig Interessierte kamen im schönen historischen Saal von refugio zusammen. Initiiert hatte diese Kooperationsveranstaltung die Kino-AG, die unter dem Dach des ErnährungsCampus Themen der Ernährungswende mit dem Medium Film angeht.
Wenn die Tomate aus dem Süden Spaniens im hiesigen Supermarkt auf dem Kassenband liegt, zeugt sie bereits von einer ökologischen und sozialen Krise. Die hyperintensive Landwirtschaft in Südspanien, dem „Gemüsegarten Europas“, zerstört durch Überdüngung und enormen Wasserverbrauch das lokale Ökosystem. Doch die Tomate wächst nicht nur von Wasser, sondern vom Schweiß der Landarbeiter*innen, wie der Dokumentarfilm Frutos de Resistencia zeigt. Sie ernten zu entwürdigenden Bedingungen und unterbezahlt. Der Dokumentarfilm „Frutos de Resistencia“ (2023, OmU, 25 Min.) der Gruppe Interbrigadas begleitet ihre Kämpfe für ihre Rechte und porträtiert fünf ergreifende Geschichten von Hoffnung und Widerstand.
Was können wir hier tun, welche Handlungsansätze gibt es? Die Bundesrepublik ist schließlich der Hauptabnehmer der Erzeugnisse aus der Region Almería: Ein Viertel der spanischen Obst- und Gemüseexporte landet in deutschen Supermärkten. Wir müssen raus aus dem Spirale des Lohn- und Preisdumpings – da waren wir uns in der Diskussion mit den Podiumsdiskutant*innen Till Greger (interbrigadas), Reinhild Benning (Deutsche Umwelthilfe) und Steffen Vogel (Oxfam) einig. Gewerkschaftliche Organisierung, eine konsequente staatliche Verfolgung unlauterer Handelspraktiken, der zivilgesellschaftliche Druck auf den Lebensmitteleinzelhandel und politische Konsumentscheidungen können ineinander greifen, wenn wir für Gerechtigkeit in unserem Ernährungssystem streiten.
Nächster Stopp: Wir haben es satt-Demo!
Umgesetzt mit einer Förderung im Rahmen der Berliner Ernährungsstrategie durch die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz und von FOODSHIFT 2030.