Am 29. August haben wir eine öffentliche Diskussionsrunde zum Thema “Gutes Essen für alle!” im Haus der Statistik organisiert. Als Diskussionsgrundlage diente der Entwurf eines Grundsatzpapiers des Ernährungsrats zu der Frage, wie jedem Menschen Zugang zu „Gutem Essen“ – also einer nahrhaften, ökologisch und fair produzierten sowie kulturell angemessenen Grundversorgung – ermöglicht werden kann, ohne dabei hier oder anderswo Mensch und Umwelt zu schädigen.
Es wurde deutlich, dass dies eine komplexe Frage ist. Zunächst muss geklärt werden, was “gutes Essen” eigentlich ist und für wen es gut sein muss. Auch welche Hürden der Versorgung mit gutem Essen im Weg stehen, muss genau betrachtet werden, denn die Geldfrage ist nicht die einzige. Und nicht zuletzt braucht es für ein gerechtes Ernährungssystem Veränderungen auf vielen politischen Ebenen: global, auf EU-Ebene, in Deutschland und auf regionaler Ebene. Genauso müssen viele Politikbereiche angegangen werden: Handels- und Finanzpolitik, Steuerrecht- und Arbeitsrecht, Sozial-, Bildungs- und Umweltpolitik und viele andere.
Ein regionaler Ernährungsrat hat dabei natürlich nur begrenzte Einflussmöglichkeiten – das heißt aber nicht, dass es sinnlos ist, sich auf lokaler Ebene für ein gerechteres Ernährungssystem einzusetzen. Denn Städte und Regionen sind Experimentierfelder für echte Alternativen und zugleich Beweise, dass diese funktionieren können!
Der Ernährungsrat Berlin setzt sich deshalb einerseits in Berlin und der Region für ein Ernährungssystem ein, das allen Bewohner*innen Zugang zu gutem Essen ermöglicht. Und andererseits fordern wir von der Berliner Politik, dass sie ihren Einfluss auf höhere Politikebenen selbstbewusst nutzt, um sich für ein gerechtes Ernährungssystem stark zu machen.
Hier gibt es unser kurzes Infoblatt Gutes Essen gerecht teilen!
Diese Veranstaltung fand statt mit finanzieller Unterstützung durch die Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung.
Für die Inhalte ist allein der Ernährungsrat Berlin verantwortlich