Denn eine naturverträgliche Landwirtschaft heißt, Boden, Wasser, Klima, Biodiversität und Landschaft zu schützen – und wir wollen, dass Landwirt*innen dabei unterstützt werden. Die Volksinitiative will Rahmenbedingungen für einen verbesserten Schutz der Artenvielfalt in Brandenburg festlegen. Daher haben die Initiatoren – NABU, BUND, NaturFreunde sowie deren Jugendorganisationen, die Grüne Liga und die Aurelia Stiftung – ihre wichtigsten Forderungen in konkrete Gesetzesvorschläge einfließen lassen. Die Initiatoren fordern eine politische Kehrtwende für die Artenvielfalt.

Etwa die Hälfte der Landesfläche Brandenburgs wird landwirtschaftlich bewirtschaftet. Dort müssen wir ansetzen, wenn wir das Artensterben stoppen wollen. Viele Studien belegen, dass die derzeitige intensive Form der Landbewirtschaftung zum Verlust der biologischen Vielfalt beiträgt. Dabei sind Lösungen vorhanden – laut Wissenschaft müssen vorrangig folgende Maßnahmen ergriffen werden: Einschränkung des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft; Extensivierung der Landwirtschaft; Erhöhung der Artenvielfalt des Grünlands; Pflege von Naturschutzgebieten; mehr Natur im öffentlichen Raum; weniger Lichtverschmutzung und die Förderung von Wildbestäubern. Dazu gehört auch, für Biotopverbünde Heckenstrukturen, Kleingewässer oder Saum- und Blühstreifen einzurichten.

Die Forderungen der Volksinitiative in Kurzfassung:

  • Pestizidverbot in Schutzgebieten: Der Pestizid-Einsatz muss in Naturschutz- und FFH-Gebieten konsequent verboten werden, um wertvolle Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu erhalten!
  • Landeseigene Flächen naturverträglich bewirtschaften: Brandenburg soll seine landwirtschaftlichen Flächen vorzugsweise nach ökologischen Kriterien verpachten!
  • Zehn Meter breite Gewässerrandstreifen: Randstreifen an Gräben, Bächen und Kleingewässern verringern wirksam Einträge von Pestiziden und Düngemitteln und schützen Gewässer und Böden!
  • EU- und Landesgelder für eine am Gemeinwohl orientierte naturnahe Landwirtschaft: Agrarsubventionen (in Brandenburg jedes Jahr bis zu 500 Millionen Euro) müssen umwelt- und klimagerecht u.a. für Blühflächen, Hecken und artenreiches Grünland eingesetzt und Landwirte für den Mehraufwand entlohnt werden! Das Land muss den Ökolandbau fördern und den Pestizideinsatz verringern.
  • Weniger Pestizide, Lichtverschmutzung und Flächenverbrauch: Das Land muss sich für pestizidfreie Kommunen, eine Minderung der Lichtverschmutzung und eine nachhaltige Siedlungsentwicklung einsetzen.

Wer darf unterschreiben?

Das Recht zu unterschreiben haben alle Einwohner*innen Brandenburgs, die das 16. Lebensjahr vollendet haben. Darunter fallen auch alle in Brandenburg mit dem Erstwohnsitz gemeldeten EU-Bürger*innen sowie Staatsangehörige anderer Länder, die im Besitz einer Aufenthaltsgenehmigung sind.

Was kann ich für den Insektenschutz tun, wenn ich nicht in Brandenburg gemeldet bin und daher nicht unterschreiben kann?

Auch wer nicht in Brandenburg gemeldet ist, kann natürlich auf der Straße oder im Freundes- und Bekanntenkreis helfen Unterschriften zu sammeln! Darüber hinaus gibt es verschiedene bundesweite Unterschriftenaktionen, die man unterzeichnen kann, z.B. bis Juni vom BUND-Bundesverband (https://aktion.bund.net/lass-brummen ) oder bis 1. Mai die Bundestagspetition „Pestizidkontrolle Jetzt!“ (https://www.pestizidkontrolle.de/).

Du willst Unterschriften sammeln?

Hier gibt es Infos dazu.

Noch mehr Infos gibt es auf der Homepage: https://artenvielfalt-brandenburg.de/

Berliner Ernährungsrat ist Unterstützer der Brandenburger Volksinitiative „Artenvielfalt retten – Zukunft sichern“

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