Partizipative Aktionsforschung zur Wirkungsmessung mit und zum LMP-Prototypen

Welche Wirkungen kann ein Ort wie der LebensMittelPunkt im Baumhaus für die Ernährungswende überhaupt erreichen? Um dieser Frage näher auf den Grund zu gehen, sammelten Wissenschaftler:innen vom ZALF im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts FoodSHIFT2030 gemeinsam mit Aktiven im LMP-Netzwerk in einen Zeitraum von einem Jahr Daten beim Anbau, Lagern, Verteilen, Kochen und Essen von Lebensmitteln.

Das derzeitige globale Ernährungssystem stößt an seine Grenzen, wenn es darum geht, Lebensmittel auf gesunde, faire, sozial-ökologisch sinnvolle und wirtschaftlich tragfähige Weise zu liefern. Gleichzeitig zeigen wissenschaftliche Erkenntnisse, dass es ungenutzte Potenziale für eine Neuausrichtung der (regionalen) Lebensmittelversorgung gibt. Doch dazu sind neue Modelle für die Lebensmittelproduktion und -verteilung erforderlich, die mehrere Herausforderungen angehen, darunter:

  • Ausgleich zwischen ökologischer Nachhaltigkeit, sozialer Gerechtigkeit sowie gemeinschaftlicher und individueller Gesundheit
  • Erreichen einer breiten Transformation des Ernährungssystems über Nischenlösungen hinaus
  • Neugestaltung der Beziehungen zwischen Menschen und Lebensmitteln

LebensMittelPunkte sind ein Modell, das vielversprechende Merkmale aufweist, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Im deutschsprachigen Kontext steckt die LebensMittelPunkt-Bewegung jedoch noch in den Kinderschuhen. Daher ist wenig über den Entwicklungsprozess und die möglichen biophysikalischen und sozialen Auswirkungen bekannt.

Um zu ergründen, welche Wirkungen ein Ort wie der LebensMittelPunkt im Baumhaus für die Ernährungswende erreichen kann, sammelten Wissenschaftler:innen vom ZALF gemeinsam mit Aktiven im LMP-Netzwerk in einen Zeitraum von einem Jahr Daten: Es wurden zehn Höfe besucht, die ihre Produkte an das Baumhaus liefern. Weiter ging es mit dem Wiegen der Produkte im Baumhaus, um fundierte Aussagen über ökologischen Effekte treffen zu können. Im Zuge der Partizipationsforschung rührten Forscher:innen auch mal mit am Kochtopf und LMP-Aktive trugen Zahlen in Excel-Tabellen.

Insgesamt wurden viele Eindrücke gewonnen, die mehr über die Auswirkungen eines solchen Ortes erlauben. Erste Ergebnisse zeigen, dass durch den LMP eine gesamte Palette an ökologischen und sozialen Effekten für die Landwirtschaft in der Region sowie die Nachbarschaften in der Stadt entstehen.

Diese Aktivität trägt zur Erreichung des zweiten Innovationsziels bei:

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