Bislang bietet die gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP) keine ausreichenden Lösungen auf die großen Herausforderungen des Klima-, Umwelt- und Tierschutzes oder des weit verbreiteten Höfesterbens. Dabei wären die politischen Einflussmöglichkeiten enorm, denn rund 40 Prozent des EU-Haushaltes gehen in die Agrarsubventionen. Jetzt wurde ein neuer Bericht veröffentlicht, der als Gegenentwurf eine grundlegende Reform hin zu einer gemeinsamen Ernährungspolitik vorschlägt: „Towards a Common Food Policy for the European Union: The Policy Reform and Realignment that ist required to buld sustainable Food Systems in Europe“.
Vorgelegt wurde dieser von IPES-Food, einem Experten-Panel, das sich unter der Leitung von Olivier de Schutter (UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, 2008-1014) für nachhaltige Ernährungssysteme einsetzt. In einem dreijährigen Prozess haben sie unter Einbezug von Experten und Akteuren aus ganz Europa in verschiedenen Workshops und Konferenzen den Entwurf für eine gemeinsame Europäische Ernährungspolitik entworfen. Auf dem Blog Speiseräume fasst Philipp Stierand die wesentlichen Thesen des Berichts zusammen. Auch Ernährungsräte werden in dem Bericht als zentraler Akteur für eine zukunftsfähige Ernährungspolitik genannt.