Politik holt das Thema Ernährung langsam aus dem toten Winkel
Das Thema Ernährung wird auch auf politischer Ebene inzwischen stärker als Querschnittsthema erkannt. Das wurde auch auf der Sommerkonferenz der Berliner Ernährungsstrategie deutlich.
Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass es verbindliche und wissenschaftsbasierte Ziele bezüglich Zucker-, Salz,- Fettgehalt von Lebensmitteln sowie ein Verbot von Werbung für Kinder geben soll. Bis Ende 2023 soll eine Ernährungsstrategie erarbeitet werden, an der auch Umwelt- und Gesundheitsministerium beteiligt sind und in die vielfältige Berufs- und Expert*innen ihr Wissen einbringen sollen. In Brandenburg arbeitet das Verbraucherschutzministerium intensiv mit den dortigen Ernährungsräten zusammen. Gemeinsam haben sie das Leitbild entwickelt: „Brandenburg ernährt sich nachhaltig: regional – gesund – vielfältig – fair!“
In Berlin hat das Dreierbündnis das Thema Ernährung leider nicht als Querschnittsthema ganz oben angesiedelt. Trotzdem ist es im Ressort Umwelt, Mobililität, Verbraucher- und Klimaschutz sicher deutlich besser aufgehoben als vorher, wo es im Justizressort gelandet war. Staatssekretär Markus Kamrad betont, dass Ernährung gleichermaßen eine soziale, klima- und gesundheitspolitische Frage ist. Die Mittel für das Thema wurden im Doppelhaushalt um 900.000 Euro und damit deutlich erhöht.
Was bisher jedoch völlig fehlt ist eine verbindliche politische Kooperation zwischen Berlin und Brandenburg. Zwar betonen beide Seiten, dass die Region beim Thema Ernährung nur zusammengedacht werden könne. Doch es gibt keine institutionelle Basis, die das Thema tatsächlich vorantreibt.
Auf der Webseite der Berliner Senatsverwaltung gibt es inzwischen mehr Infos zum Stand der Dinge der Berliner Ernährungsstrategie, einschließlich der Ergebnisse der Sommerkonferenz und aktuellen Infos zu verschiedenen Projekten.